Malteser fördern Zirkus-Projekt für flutbetroffene Kinder
Wißkirchen. Wenn am 10.2.2023 um 18.00 Uhr der Vorhang im Zelt des Circus Lollipop auf der Weide des Veybachhofs, hinter der Grundschule an der Marathonstraße 61, aufgeht, dürften zahlreiche Kinderherzen vor Lampenfieber schneller schlagen. Grund: Die Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis vier starten dann vor Publikum in ihre Premiere rund um eine Vorstellung ganz besonderer Art. Im Rahmen eines Projekts hatte die Veybachschule gemeinsam mit ihrem Förderverein geplant, den Schülern nach den vergangenen, nicht ganz so leichten Jahren, die von Corona-Pandemie und Flutkatastrophe geprägt waren, ein unvergessliches gemeinsames Erlebnis zu ermöglichen. Hierfür erschien das Angebot des Circus Loillipop genau richtig. Prinzip: Klassenzimmer gegen Zirkuszelt tauschen, Neues erfahren, Grenzen überwinden sowie Kraft und Selbstvertrauen gewinnen. Mit Unterstützung der Malteser Fluthilfe wurde zunächst die Finanzierung des Vorhabens für die vom Jahrhunderthochwasser 2021 betroffene Schule sichergestellt. Die Hilfsorganisation leistet Betroffenen der Flut vom Juli vorletzten Jahres im Rahmen der drei Säulen, finanzielle Einzelfallhilfe für Gebäudeschäden sowie Hausratzerstörung, psychosoziale Unterstützung und Projekte des Gemeinwesens, spendenfinanzierte Hilfe. Jörn Schmidt-Lichtenhagen, Vorsitzender des Fördervereins der Veybachschule, nahm daher Kontakt mit Malteser-Fluthilfebüroleiterin Eva Eumes in Euskirchen auf und erhielt ein passgenaues Unterstützungsangebot. So können teilnehmende Grundschulkids in den Tagen vor der Premiere, vom 5. bis zum 10.2.2023 ein ausgiebiges Training durch Artisten des Circus Lollipop erfahren. Darüber hinaus übernehmen die Malteser die Kosten für Speisen und Getränke und stellen einen Sanitätsdienst für die Veranstaltung.
Vorgeschmack aufs Training
Einen ersten Vorgeschmack aufs Training gab es mittels einer Kurzvorstellung durch Zirkusdirektor Henry Brumbach (29) und sein Artisten-Team schon am Montag für die Grundschüler. Nachdem sie sich aussuchen konnten, ob sie Kunststücke in den Bereichen Jonglage, Trapez, Trampolin bzw. Feuerkunst erlernen oder auch Humoristisches als Clown darbieten wollten, erfahren die jungen Lernwilligen nun täglich, was das Zirkusleben so besonders macht. Riesige Freude bereitete Drittklässler Tim (9) bei seinen ersten Gehversuchen in der Manege vor allem die Feuerkunst. Ordentlich präpariert gelang dem Schüler nämlich eine große offene Flamme auf seiner Hand zu halten. „Es war richtig spannend, denn ich habe zuerst gedacht, dass ich mich verbrennen würde, doch nun bin ich absolut entspannt“, erzählt der hellauf begeisterte Junge. Auf die Sicherheit der kleinen Nachwuchsartisten wird beim Einstudieren natürlich besonders geachtet. So weiß Lollipop-Direktor Henry, der nach der dritten Saison in der familiären Zirkusgeschichte rund um Papa und Inhaber Patrick Brumbach (Messerwerfer Rekordhalter) einen zweiten Circus Lollipop auf den Weg bringen konnte, worauf es ankommt:“ Es geht darum, dass die Kinder viel Spaß haben, in verschiedenen Darbietungen über sich hinauswachsen, aber auch wissen, wie sie sich in einer gefährlichen Situation, wie oben am Trapez hängend, wo sie mit Stahlseilen abgesichert sind, verhalten müssen. Wir sind immer doppelt und dreifach abgesichert.“ Darüber hinaus würden sehr detaillierte Planungen vorgenommen, außerdem gebe es Einweisungen sowie teilweise zusätzliche Hilfestellungen. Zur großen Präsentation, zu welcher neben Eltern und Verwandten ausschließlich geladene Gäste, wie u.a. Bürgermeister Sacha Reichelt, vorgesehen sind, dürften die Grundschüler also bestens vorbereitet sein. Bei der Premierenvorstellung am 10.2., auf welche eine Wiederholungsshow am 11.2. um 11.00 Uhr folgt, sollte insoweit nichts mehr schief gehen. Wenn es dann für die Publikumsgäste der rund 100 Grundschüler “Hereinspaziert“ heißt, bleibt den Nachwuchsartisten das zu wünschen, was in der Branche üblich ist, nämlich: Hals und Beinbruch!