Köln. Wochenlang verharrte Deutschland im Corona-Lockdown. Der Stillstand lähmte auch die Erste Hilfe Ausbildung. Erst seit der Lockerung können die Malteser wieder vorsichtig ausbilden, aber immer noch zu wenig neue Lebensretter. Zum Tag der Ersten Hilfe am Samstag, dem 12. September 2020, warnen die Malteser vor einem corona-bedingten Ersthelfer-Engpass.
„Im Notfall ist schnelle Hilfe wichtig. Da sind Ersthelfer die Personen, die über Leben und Tod entscheiden können“, sagt Monika Vonberg, Ausbildungsleiterin der Malteser in Nordrhein-Westfalen. Seit Mai werden bei den Maltesern wieder Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Vonberg begrüßt das, warnt aber auch: „Nach den aktuellen Hygienevorgaben können wir derzeit nur rund die Hälfte der normalen Kursteilnehmer ausbilden. Damit fehlen natürlich auch Ersthelfer auf den Straßen.“
Von Januar bis August 2020 haben die Malteser in Nordrhein-Westfalen nur 3.800 Kurse mit 35.000 Teilnehmern durchführen können. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 6.000 Kurse mit 74.000 Teilnehmern.
Personen, die einen Erste-Hilfe-Kurs machen wollen, ermutigt die Ausbildungsexpertin, dieses auch zu tun, denn das Hygienekonzept in den Kursen ist sicher: „Die Malteser achten auf die Gesundheit und Sicherheit ihrer Gäste und Kunden. Wir setzen behördliche Vorgaben, die Hygienemaßnahmen der Berufsgenossenschaften und unsere eigenen Hygienemaßnahmen zu 100 Prozent um.“ Dazu gehört unter anderem, dass die Höchstteilnehmerzahl abgesenkt werden muss. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und angepasste Pausenzeiten sind Reaktionen auf die veränderte Lehrsituation. In den Räumlichkeiten wird darüber hinaus für ausreichend Belüftung gesorgt. „Wir bilden Menschen aus, damit sie anderen Menschen helfen. Dabei ist Eigenschutz immer ein wichtiger Punkt. Und nun behandeln wir genau diese Themen auch noch einmal besonders in den Kursen“, erklärt Vonberg.
Die Lehrgangsinhalte sind unverändert. Die didaktische Umsetzung der praktischen Übungen bei Atemspende und Seitenlage wurde jedoch an die Infektionsschutzvorgaben angepasst. Natürlich werden ansteckungskritische Übungen nun vornehmlich an Übungspuppen durchgeführt und alle Kontaktbereiche und Übungsmaterialien werden umfassend desinfiziert. „Jeder, der zu unseren Kursen kommt, kann sich sicher fühlen. Und jeder, der unseren Kurs verlässt, ist sicher in Erster Hilfe“, sagt Vonberg.
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