NL-Vaals. Im Rahmen der Vorbereitung auf die kommende U19 Fußball-EM in Belgien bezog die deutsche U19-Damen-Nationalmannschaft ihr finales Trainingslager im „Bilderberg Kasteel Vaalsbroek“ und wurde am sonnigen 13.07.2023 im Rahmen des Programms „GOAL – Go and save a life“ des ERC – European Resuscitation Council - in Herz-Lungen-Wiederbelebung trainiert. Das GOAL-Programm wurde vom ERC für die UEFA entwickelt und wird europaweit angeboten.
Dabei bewiesen die vielen jungen Mädchen und auch ihre Betreuer*innen, dass sie nicht nur vor dem Tor glänzen, sondern auch in der Reanimation.
Am frühen Morgen bereits durften wir seitens verschiedenster regionaler und überregionaler Vertreter des ERC, unter anderem dem ERC-Kursdirektor Ralf Huth aus Mainz, Instruktoren des Aachener Institut für Rettungsmedizin und zivile Sicherheit (ARS) der Berufsfeuerwehr und des Universitätsklinikums Aachen sowie des Malteser Bildungszentrums EUREGIO die DFB-Auswahl besuchen und junge Lebensretter*innen ausbilden.
Seitens der Berufsfeuerwehr wurde ergänzend ein Rettungswagen gestellt, der es allen Beteiligten ermöglichte, auch die verschiedensten Möglichkeiten und Ausstattungen der Notfallrettung kennenzulernen.
Im Rahmen des „GOAL-Programms“ werden innerhalb eines einstündigen Crash-Kurses die Grundlagen der Reanimation und der Umgang mit einem Defibrillator erklärt und in Trainigssessions erlernt. Innerhalb dieser Sessions wurden die Gruppe von fast 40 Teilnehmer*innen in Kleingruppen von etwa fünf Personen je Instruktor eingeteilt und zu Musik wie „Stayin Alive“ die richtige Frequenz und Technik zur Wiederbelebung trainiert. Eines ist spätestens seit dem beinahe verheerenden Zusammenbruch des dänischen Fussballnationalspielers Christian Eriksen im Jahre 2021 klar:
Entscheidend ist eine schnelle, sofortige Hilfe!
Im Kern der „GOAL-Einheit“ steht die Vermittlung der Wichtigkeit von schneller Intervention und darüber hinaus die Bekämpfung „der Angst, etwas falsch zu machen“, denn es gibt nach wie vor zu viele Menschen, die im Zweifel aufgrund fehlenden Wissens oder Hemmungen nicht eingreifen würden und damit Potenziell lebensrettende Maßnahmen nicht ergreifen.
Das DFB-Team bewies allerdings auch dort eine selbstsichere und souveräne Performance, denn vor allem in den sogenannten „Race-Sessions“ – hierbei treten die verschiedenen Kleingruppen in Wiederbelebungs-Übungen gegeneinander an und die verschiedenen Parameter, wie Drucktiefe und Frequenz wurden dabei gemessen – war das Lächeln im Raum kaum zu übersehen und alle Teilnehmenden kamen dabei trotz der sportlichen Fitness sogar ins Schwitzen.
Der Tag war somit nicht nur ein Gewinn für das Team des ERC. Es war ein toller Beweis dafür, dass viele Partner und Hilfsorganisationen gemeinsam stark sind, denn Miteinander ist es möglich, die Wichtigkeit regelmäßiger Trainings voranzutreiben.
Darüber hinaus haben wir heute unheimlich viele Menschen erreichen können, denn auch das mediale Interesse war groß und unter Anderem die Lokalzeit in Aachen des WDR wird einen Bericht am 13.07.2023 ausstrahlen.
Dank der DFB-Juniorinnen und der vielen Unterstützer hoffen wir natürlich darauf, dass wir noch weitaus mehr Menschen zu einem selbstsicheren Umgang in der Wiederbelebung bewegen können und hoffen natürlich auch so, dass wir einen Beitrag zu professionellerem Verhalten auf Sportplätzen und im Alltag leisten konnten.
Den zugehörigen Beitrag der WDR Lokalzeit Aachen finden Sie in der Mediathek (ab Minute 6:40): https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/aachen/video-lokalzeit-aus-aachen---2480.html
Wir wünschen den U19 Damen bei der Europameisterschaft in Belgien alles Gute!