Köln. Der Großmeister des Malteserordens, Fra' Giacomo Dalla Torre, ist heute zu einem Staatsbesuch nach Deutschland gekommen. Von diesem Montag an besucht Dalla Torre zunächst Nordrhein-Westfalen, im Anschluss Berlin.
Begleitet wird der 74-jährige Großmeister des Malteserordens (Staatsoberhaupt des Malteser Staates) vom Großkanzler des Ordens (Außenminister), dem Deutschen Albrecht von Boeselager und vom Großhospitalier (Gesundheitsminister) Dominique Fürst de La Rochefoucauld-Montbel.
Erstes Ziel der Reise ist am Dienstag Pulheim. Hier hilft Fra‘ Giacomo Dalla Torre bei der Essensausgabe der Malteser an Bedürftige. Danach ist ein Besuch in der örtlichen Malteser Rettungswache geplant. Der Großmeister schaut sich in Duisburg-Huckingen das Malteser Krankenhaus St. Anna an. Er wird in Düsseldorf von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) empfangen und trägt sich ins Gästebuch der Staatskanzlei ein.
Am Mittwoch reist Dalla Torre nach Berlin. Zunächst wird er dort die Malteser Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau besuchen. Am Donnerstag trifft er sich zu Gesprächen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Freitag endet der Besuch schließlich mit einem Treffen der Ordensdelegation mit der Allianz der evangelischen Johanniterritter
Der Großmeister will seinen Besuch in Deutschland nutzen, um über die prekäre Situation von Flüchtlingen zu sprechen. „Seit mehr als 900 Jahren engagiert sich der Malteserorden, um das menschliche Leid zu mindern, ungeachtet der Herkunft oder Religion“, sagt Dalla Torre zum Anliegen des Besuchs. Der Malteserorden setze sich weltweit für die Erhaltung der menschlichen Würde ein.
Dalla Torre ist seit 2018 gewähltes Staatsoberhaupt des Malteserordens mit Amtssitz in Rom. Der Souveräne Malteserorden ist ein eigenes Völkerrechtssubjekt. Dieser Status verschafft ihm einzigartige Zugänge auf politischer und diplomatischer Ebene und soll Unabhängigkeit in Konflikten gewährleisten.
Derzeit unterhält der Orden diplomatische Beziehungen zu mehr als 100 Staaten. Es ist der erste Staatsbesuch des Großmeisters seit der diplomatischen Anerkennung durch die Bundesrepublik im Jahr 2017.